von Verena Grünwald

1. Einführung

Diese Arbeit ist in zwei Bereiche gegliedert. Im ersten Teil (Kapitel 2 bis 10) wird das Buch „Wissenschaftstheorie für Einsteiger“ von Johann August Schülein und Simon Reitze (2005, 2. Auflage, WUV Facultas, Wien) zusammengefasst und ein Über- und Ausblick bezüglich Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie vermitteln.

Im zweiten Teil (Kapitel 11 bis 13) wird auf das Spezialthema Führungstheorie näher eingegangen, und versucht, die im ersten Teil gewonnen Erkenntnisse auf dieses Gebiet umzulegen. Hierbei wurde vor allem auf den historischen Hintergrund sowie auf Erklärungsansätze der gängigsten Theorien wert gelegt.

Abschließend werden im Fazit die persönlichen Eindrücke über die Arbeit zusammengefasst.

2. Wieso Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

Je intensiver man sich mit Erkenntnistheorie beschäftigt, um so eindringlicher stellt sich die Frage nach dem „Wieso“, vor allem, wenn man – mit fortschreitendem Studium der Materie – zu der „Erkenntnis“ gelangt, dass der Gegenstand von Erkenntnistheorie, die Entstehung von begründetem Wissen, und die Anforderungen an die Begründung, die sie liefern sollen nicht erfüllbar ist. Wieso müssen wir wissen und wozu wird dieses Wissen benötigt? Mit einfachen Worten ausgedrückt: Wir können nicht anders.

Der Homo sapiens ist – im  Gegensatz zur unbelebter Realität, dessen Steuerung, wie z.B. bei einem kybernetischen System, durch bestimmte vorgegebene Kalküle erfolgt, wo die Ereignisse fest miteinander verbunden sind, es keine Alternativen und auch keine Steuerungsprobleme und damit keine Probleme mit Entscheidungen gibt – auf Gedeih und Verderb auf seine intellektuellen Fähigkeiten angewiesen, um überleben zu können.

Dazu benötigt er folgende Voraussetzungen:

  • Aktive Eigenleistung, um den Möglichkeitshorizont zu eröffnen
  • Steuerbarkeit der Leistungen mit Hilfe von Zielvorstellungen, Entscheidungskriterien und Abstimmung auf die Umwelt
  • Entwicklung von Sprache und offener Grammatik

Dies erlangt er durch Reduktion anderer überlebensnotwendiger Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie durch eine andere Art des Lernens. Nicht die Gene lernen, wie dies bei einfacheren lebenden Systemen, wie z.B. der Fliege der Fall ist, sondern das Individuum selbst. Dadurch wird es dem Homo sapiens möglich, eine Gesamtwahrnehmung der Umwelt zu erlangen. Dieses direkte Lernen erfolgt über die Eltern-Kind-Beziehung; darunter wird Reflexion verstanden, da es zu einer Interaktion zwischen den Individuen und damit zu einer Beeinflussung kommt. Der Aufbau eines sozialen Milieus sowie die Schaffung einer eigenen Form von Realität sind die Folge.

Entscheidend dafür ist jedoch die Entwicklung der Sprache. Durch die Sprache, eine offene Grammatik und einen Erfahrungspool von Begriffen werden Flexibilität und Thematisierbarkeit der Wirklichkeit erst möglich, da Sätze und damit Aussagen erzeugt werden können. Die Sprache bewahrt und übermittelt damit kognitive Leistung und das Gegenstück: Emotionen. Jedoch so wertvoll die Sprache ist, ist sie auch fehleranfällig und funktioniert nicht als Gleichprogrammierung einer Spezies. Deshalb ist Erkenntnistheorie notwendig.

Wie wird nun Wissen produziert und verarbeitet? Der Mensch wird durch Prinzipien der Egozentrik und durch die Verwendung von Routinen in seinem Alltagsbewusstsein gesteuert. Diese Routinen sind jedoch automatisiert und operieren auf einer vereinfachten Ebene. Der Mensch kann jedoch – bei einer Fokussierung auf ein Problem – von Routine auf Reflexion umschalten. Es kommt zu einer Reduktion auf ein Thema, das ausgeweitet und differenziert werden kann. Unterschiedliche Typen von Wissen werden so erzeugt, die wiederum zu einer Verbesserung des Zusammenspiels von Individualisierung und Sozialstruktur und damit zu einer Verbesserung von Produktion und Verarbeitung von Wissen führten.

Theorie ist die Idealform institutionalisierter Reflexion. Es ist Reflexion, die sich von Zwängen der Praxis löst, da sie sich auf sich selbst zentriert, eigene Strukturen und Kriterien entwickelt, sich vom alltäglichen Tun, Reden und Denken entfernt und ihre eigene Sprache verwendet. Theorie verlangt objektive Erkenntnis, die sie logisch begründen können muss. Der Anspruch der Theorie muss deshalb geklärt und begründet werden. Dies erfolgt über eine Metatheorie, die Theorie über eine Theorie. Das ist Erkenntnistheorie von Theorie. 

Die Wissenschaft wiederum ist ein Sonderfall von institutionalisierter Reflexion. Die Wissenschaftstheorie beschäftigt sich nicht nur mit der generellen Frage nach der Möglichkeit und Funktionsweise von Erkenntnis, sondern mit der speziellen Problemlage der Sonderform Wissenschaft.

Da die Aufgabe von Erkenntnis –und Wissenschaftstheorie nicht erfüllbar ist (wie sich noch zeigen wird), folgt nun ein Überblick über Probleme der Erkennens und der Wissenschaft anhand ihrer Entwicklung.

3. Die Anfänge von Erkenntnistheorie

Das erste Mal stößt man in der Geschichte auf Erkenntnistheorie in der traditionellen Agrargesellschaft durch die Religion, die als Vorform angesehen wird. In der früheren archaischen Gesellschaftsform war der Mythos in Gestalt von Erzählungen, verbunden mit Geistern und Göttern, die einfachste Form der Welterklärung. Erklärungsbedarf gab es nicht, da keine Alternativen bekannt waren, die diese kleine Gruppe von Menschen in ihren Stammesgeschichten kannten.

Mit der Entstehung der Religionen und der Weiterentwicklung der Gesellschaft zu Agrargesellschaften, mit klaren Grenzen zwischen der kleinen Führungselite und der großen Anzahl an Bauern, kam es zu einer Formalisierung der Welterklärung durch Regeln und Kriterien (was ist gut, was ist schlecht) sowie einem codierten System von Vorstellungen, die zu einer institutionalisierten Religion verbunden wurden (wie kommt man zum richtigen Glauben). Dies war die vorherrschende Metaphysik.

Mit der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft und dem damit verbundenen Zusammenleben in Städten ohne Bevormundung einer herrschenden Klasse, wurde der Geltungsbereich des Glaubens eingeschränkt, da Gott nicht mehr für alles verantwortlich gemacht wurde. Damit verlor auch die Metaphysik ihren Verwendungsbereich, um Erklärungen bzw. Erkenntnisse zu erlangen, sondern delegierten diese an das Individuum, um es dem Einzelnen zu überlassen, an was er glauben möchte und an welcher Glaubensrichtung er sich orientiert. Das setzte voraus, dass der Einzelne sich aktiv an der Gesellschaft beteiligte und daran teilnahm.

Die Philosophie (= das Nachdenken über die Wirklichkeit, Liebe zur Weisheit), die in der griechischen Kultur entstand, war die erste, die sich von religiösen Prämissen löste und wurde als eine neue Form der Reflexion angesehen. Sie betrieb als erste systematische Erkenntnistheorie, da sie sich der Welt theoretisch zuwandte. Doch wie sollte das funktionieren?

Als erste Hürde stellten sich die Vorsokratiker die Frage, wie die reale Welt aufgebaut sei und wie sie funktioniert. Dies sahen sie als notwendig an, um ihre logische Struktur zu verstehen. Dadurch erhofften sie sich Erkenntnisse darüber, wie es zu Verständnis kommen kann. Drei Strömungen zeichneten sich hier ab: die Naturphilosophie, als Versuch, die Ordnung der Welt zu erklären, die Pythangoreer, die die Logik der Welt in der mathematischen Natur suchten und die Eleaten, die sich mit dem Verhältnis von Sein und Denken beschäftigten. Vor allem Parmenides war der Ansicht, dass das Sein nur durch Denken erfasst werden könne. Dieses Sein eröffnet den Blick auf die Logik der Dinge und der Erkenntnis. Damit war die Frühform der Erkenntnistheorie geboren.

Die Sophisten jedoch lehnten die Prämissen der Vorsokratiker ab. Sie meinten, dass es keine Einheit bzw. Identität der Welt gäbe und damit auch keine Möglichkeit Zugang zu einer objektiven Logik der Welt zu erlangen. Es gäbe nur physis (Natur) und nomos (die Gesetzte der Menschenwelt).Die Erkenntnistheorie der Sophisten war radikal skeptisch und relativistisch.

Sokrates wendete sich gegen die Auffassung von beiden Richtungen und konzentrierte sich nur auf die Menschenwelt. Er war der Auffassung, dass richtiges Wissen zu richtigem Handeln führen würde und versuchte Wissen und Handeln in Übereinstimmung zu bringen, um Handlungen normativ begründen zu können. Jedoch muss zuerst voraussetzungsloses Denken entwickelt und falsches Wissen demontiert werden. Das wahre Wissen muss gefunden werden: scio nescio (Ich weiß, dass ich nichts weiß.)

Platon, ein Schüler Sokrates wendete sich dem Idealismus zu: unsere reale Welt ist nur die Erscheinung unserer Ideen, für Platon das wahrhaft Seiende, Unveränderliche. Der Zugang zum Begreifen der Ideen ist die Erkenntnis der Ideen. Platon meinte, dass die Seele in einem früheren Stadium diese Erkenntnis schon einmal erfasst hätte und sich damit nur wieder erinnert (anamnesis). Dafür jedoch muss das Denken geschult werden, um zu erkennen, dass die Welt der Erscheinung  nicht automatisch zur Welt der Ideen führt: die bloße Wahrnehmung dessen, was ist, ist noch lange keine Erkenntnis der Wahrheit.

Mit Aristoteles, einem Schüler von Platon, kam es zum Höhepunkt und gleichzeitig zum Abschluss der Erkenntnistheorie der griechischen Philosophie. Er beschäftigte sich mit dem Seienden. Sein war für ihn Bewegung, dahinter steht eine bewirkende Kraft, die jedoch auch bedingt ist. Der Mensch ist das animal rationale. Er verbindet nicht nur die vegetative Seele, die Sinnesseele und das niedere Streben, das allen Lebewesen inne wohnt, sondern auch die Geistesseele, also das Bewusstsein, und das höhere Streben. Die Eigenschaften umfassen die Fähigkeit zur Ethik sowie die Fähigkeit zur Erkenntnis. Gott ist die Ursache der Ursache der Ursache; er ist die letzte Ursache, das reine Sein, die reine Form der unbewegte Beweger, der alles bewegt, aber nicht selbst bewegt wird. Gott wurde bei Aristoteles zum logischen Prinzip des Seins mit formalen Eigenschaften und strikt gebunden an Prämissen und Regeln.

Das Sein wird zum logisch geordneten Kosmos, der Geist muss jedoch logikfähig sein, um diese Ordnung zu erfahren. Das Sein wurde von Aristoteles weiter aufgegliedert. Er entwickelte ein Funktionsmodell des Denkens, welches mit der Vorstellung arbeitete. Die Logik ist die Ordnung der Dinge und die Ordndung des Denkens. Mit der Ordnung des Denkens wird die Ordnung der Dinge beschrieben. Der Verstand arbeitet mit Begriffen, Urteilen und Schlüssen. Mit den Begriffe werden Objekte und Gegenstände benannt, also definiert. Dadurch kommt es zu Ordnung und Abgrenzung. Weiters kommt es zu einer Verbindung von Begriffen, die zu Fragen führen. Urteile sind eine Aussage über einen Zusammenhang. Urteilen können sich nur auf Dinge beziehen, die eindeutig definiert sind, sie müssen widerspruchsfrei, also wahr oder falsch, sein. Da sie eine dritte Möglichkeit ausschließen, kommt es zu Eindeutigkeit. Mit dem Urteil ist die Wahrheit erreicht. Es gibt eine Übereinstimmung von Wirklichkeit und logischer Stimmigkeit. Mit den Schlüssen schaffte Aristoteles eine Generalisierung von Erkenntnissen und damit eine Methode der Übertragung von Wahrheit auf andere Sachverhalte. Damit gab es ein System von Wahrheiten: eine Theorie.

4. Der Neubeginn unter veränderten Bedingungen

Verfolgt man die Geschichte weiter, erlebt man den Untergang der griechischen Kultur, den Aufstieg und den Untergang des römischen Reiches, in dem nicht viel Platz für die philosophischen Richtung herrschte, da diese Gesellschaft vor allem auf Technik und Ingenieurtum ausgerichtet war, und erreicht schließlich die Zeit des mittelalterlichen Feudalismus, wo es für die Erkenntnistheorie wieder anfängt interessant zu werden. Zu dieser Zeit – geprägt von einer traditionellen Agrargesellschaft – findet man ein doppeltes Herrschaftsprinzip: die weltliche Feudalhierarchie und die christliche Amtskirche als eigenes System. Die Kirche, mit ihrem Lese- und Schreibmonopol erlangte einen starken Machtfaktor, auch durch die Schreibtätigkeiten, die sie für die weltliche Herrschaft ausübte. Damit waren die damaligen Universitäten durchwegs kirliche Einrichtungen und ihr Personal waren Kleriker, die die geistige Beherrschung der Welt demonstrierten. Zu dieser Zeit entstand die Scholastik, unter der man heute eine eher verstaubte  Bücherwissenschaft versteht, die aber damals Theologie als interne und externe Ressource, die Pflege der Literatur sowie geordnete Diskurse als ihre Hauptbereiche ansah. Es kam zu einer intensiv geführten erkenntnistheoretischen Diskussion in theologischer Färbung. Dadurch konnte erkenntnistheoretisches Denken konserviert werden.

Im Spätmittelalter entwickelte sich durch einen neuerlichen Aufschwung des Handwerks, des Handels und der Städte eine bürgerliche Sozialphilosophie, die zu einer Emanzipation der Reflexion, weg von religiösen Funktionen und Prämissen, führte.  Auch kam es zu einer Zunahme von Wissen und dessen Verwertung, da dies nun nicht mehr länger in der Hand der Kleriker lag. Die neuen Träger und Leittypen der Reflexion waren engagierte Privatmänner und Amateure; es kam zu einem Austausch von Erfahrungen, Problemen und Interpretationen und damit zu einem starken Wachstum von Wissen und der Erkenntnisfähigkeit.

Zwar wurden Religion und Erkenntnis getrennt, jedoch kam es zu einer Spaltung der Einheit der Erkenntnis. Als Antwort auf die Frage, auf welchem Weg man zur richtigen Erkenntnis käme, gab es zwei Antworten: den Rationalismus, mit seiner Betonung auf die geistige Leistung der Erkenntnis als auch die Analyse der Funktionsweise des Denkens, und den Empirismus, mit seinem Akzent auf die zentrale Funktion von realer Erfahrung sowie auf die Hervorhebung der Bedeutung des sinnlichen Kontakts zur Welt. Also betrachtete die eine Richtung den Verstand, die andere die Erfahrung als Grundlage von Erkenntnis. Die Gemeinsamkeit, die jedoch blieb, war die Konzentration auf das erkennende Subjekt im Zentrum der Reflexion.

Einer der wichtigsten Vertreter des Rationalismus war Descartes, der an der klassischen Erkenntnistheorie anknüpfte, jedoch mathematisches Denken, die Arithmetik und die Geometrie einsetzte, um damit formalisierte Modelle als Grundlage der Erkenntnis zu erlangen. Dadurch sei eine methodisch, kontrollierte Erfassung der Welt möglich. Erkenntnis war bei Descartes von logischer Bearbeitung abhängig und wurde durch intellektuelle Leistungen hervorgebracht. Weiters sah er eine Trennung von Subjekt und Objekt, von Geist und Materie, und damit die definitive Abnabelung und Entkoppelung von der Theologie und ihren Prämissen. Descartes öffnete damit in Richtung einer Bindung von Erkenntnis an Methode.

Zu den wichtigsten Vertretern des Empirismus gehörte Francis Bacon, der auch als dessen Wegbereiter gilt. Für Bacon war wahre Erkenntnis nur möglich, wenn der Mensch sich von Vorurteilen befreiten, sogenannten „idola“ oder Trugbildern, die er in vier Gruppen unterschied: das Trugbild des Stammes, das Trugbild der Höhle, das Trugbild des Marktes und das Trugbild des Theaters. In der grundlegenden Aussage geht es darum, dass auch Wissenschaftler anfällig sind für Moden, Verzerrungen, Ablehnungen und damit verbundnen Beeinträchtigungen des Denkens. Um jedoch ein wirkliches Abbild der Natur zu bekommen, muss es ein Zusammenspiel von empirischer Erfahrung und ordnender Tätigkeit des Geistes geben, damit sich der Mensch das nötige Wissen aneignen kann.

Damit sich jedoch die moderne Wissenschaft entwickeln konnte, benötigte es einer Revolution. Eine davon war die Idee, systematisch Informationen zu sammeln. Die Methodologie entstand; eine Lehre, bei der Verständnisfragen nach dem methodischen Weg geklärt wurden.  Die Methodologie ist verbunden mit der Beobachtung (für empirisch begründete theoretische Aussagen bedeutet das bewusste und kontrollierte Beobachtung und nicht die Logik des Alltagsbewusstseins) und das Experiment (die Gewinnung neuer Erfahrungen, das Testen von Hypothesen sowie die Möglichkeit der Wiederholung zur zeitunabhängigen Prüfung). Ein weiterer revolutionärer Schritt war die Metrisierung von Daten, die eine mathematische und statistische Weiterverarbeitung erlaubten. Metrisierung, Beobachtung und Experiment stehen für empirische Genauigkeit und logische Prüfung von sowohl qualitativen als auch quantitativen Methoden.

Damit wurden die Vorstellungen immer logischer und die formale Logik übernahm die Funktion, die vorher der Objektivität der Beobachtung zugeschrieben wurde.

John Locke war der erste, der das empirische Forschungsprojekt Bacons konsequent ausformuliert, sein Empirismus wurde aufgrund seiner Annahme, dass die Sinne als einziger Garant von Wissen gelten, auch Sensualismus genannt. Sowohl die äußeren als auch die inneren Sinneswahrnehmungen erzeugen Ideen, die entweder einfach oder komplex sind. Aus einfachen Ideen erzeugt der Geist komplexe Ideen durch Vergleich, Trennung, Verbindung und Abstrahierung. Die Wahrheit komplexer Ideen entsteht durch Induktion, wo von einer Zahl einzelner Fälle darauf geschlossen wird, dass sich alle Fälle so verhalten. David Hume widersprach dem, und sagte, dass keine Induktion jemals eine Allgemeingültigkeit beweisen könne (noch so viele Sonnenaufgänge reichen nicht, um daraus abzuleiten, dass morgen wieder die Sonne aufgehen muss). Diese Annahme wurde von Kant weitergeführt.

Immanuel Kant unternahm den Versuch, die verschiedenen Ansätze zusammenzuführen, so dass eine Erkenntnistheorie möglich wäre, die empirische Erkenntnis mit rationalistischen Voraussetzungen in Einklang bringt. Bei den Empiristen ist die Erfahrung der Ausgang von Erkenntnis, die Rationalisten heben die geistige Leistung bei der Findung von Erkenntnis hervor. Für Kant war beides wichtig: Erfahrung und Denken. Deshalb entwickelte er ein Verfahren, das sich sowohl auf die Leistungen des Verstandes als auch auf die der Methode stützt. Er stellt sich die Frage, wie Urteile, die von der Erfahrung unabhängig sind, obwohl sie auf Erfahrung basieren, a priori möglich seien. Nach Kant sind dem menschlichen Bewusstsein bestimmte Denkformen vorgegeben, durch die Erfahrung erst möglich wird. Die geistigen Instrumente, mit denen Wirklichkeit überhaupt erst erfasst werden kann, gehen der Erfahrung voraus. Erfahrung ist eine aktive Leistung des erkennenden Subjekts. Dem erkennenden Subjekt wird gezeigt, was es von sich aus nicht wissen kann. Subjekt und Objekt der Erkenntnis sind damit verschiedene, getrennte Bereiche der Welt. Kant entwickelte das Konzept der „transzendentalen Apperzeption“, ( = die Wahrnehmung, vor jeder empirischen Erkenntnis) das ein Verbindungsglied zwischen Konstruktion und Objektivität darstellt. Es kommt zu einer aktiven Positionsbestimmung, die sich auch im Verhältnis von Gegenstand und Theorie wiederspiegelt: Der Gegenstand richtig sich nach der Theorie und nicht umgekehrt. Theorie ist immer eine Rekonstruktion des Gegenstandes, nie eine Abbildung von diesem selbst.

Kant gab an sich der Erkenntnisaktivität; also dem Verstand, der mit seinen Leistungen Erkenntnis ermöglichte, den Vorrang. Er erweiterte ihn jedoch durch die Überprüfung am Gegenstand: die Konstruktionen des Verstandes müssen und können an der Wirklichkeit überprüft werden.

Damit hob er Erkenntnistheorie auf ein neues Niveau, da er unter anderem Erfahrung und Erkenntnis verband, den Unterschied zwischen Realität und Theorie verdeutlichte und die Erkenntnistheorie als logisches eingeständiges Thema begründete, das auf einem allgemeinen und abstrakten Niveau angelegt ist.

Der wichtigste Gegenspieler Kants war Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Er lehnte die statische Gegenüberstellung Kants von Subjekt und Objekt ab und bemühte sich um eine Theorie, in der er Wirklichkeit als Bewegung und Entwicklung sah. Die Bewegung ist es, die Erkenntnis in Gang setzt und in Gang hält. Kein Element des Erkenntnisprozesses kann für sich stehen und alleine begründet werden. Es verweist stets auf andere Elemente, die es voraussetzt und seinerseits bedingt.

Er stellte die Idee in den Mittelpunkt seiner Theorie. Dadurch kommt es zu einem Fortschreiten auf dem Weg des Geistes hin zu seiner Selbstverwirklichung. Diese Weg ist bestimmt von reiner Logik; für Hegel das oberste Prinzip jeglicher Wirklichkeit und Erkenntnis. Logik wird als Zusammenhang gedacht, der verschieden und (deshalb) in Bewegung ist. Dialektik (die Kunst der Unterredung) wurde bei Hegel zur allgemeinen Bewegungslogik der Wirklichkeit. Entwicklung ist ein Zerfallsprozess, durch den eine Weiterentwicklung erst möglich ist. Dies besagt auch das dreistufige Modell von Hegel: Position (oder These), Negation (oder Antithese), Negation der Negation (oder Synthese), die Entwicklung einer neuen Position, die die wichtigen und bleibenden Elemente der ursprünglichen enthält und zugleich erweitert.

Dadurch ist es auch möglich, dass Annahmen wahr und falsch zugleich sind, weil Theorien veraltert oder falsch sein können oder neue Technologien aufkommen, die einen andere Richtung eröffnen.

Durch Hegel wurde Erkenntnis als Bewegung und Entwicklung vor und der Blick auf die gesellschaftlichen Bedeutung und die gesellschaftliche Funktion gelenkt. Dies hatte auch für die zukünftige Erkenntnistheorie weitreichende Folgen.

Mit Kant und Hegel endete die große Zeit der bürgerlichen Erkenntnistheorie.

5. Der Beginn der Wissenschaftstheorie: Positivismus und Positivismus-Kritik

Ende des 18. Jahrhunderts bahnte sich ein tief greifender gesellschaftlicher Wandel an, der sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts radikalisierte: die industrielle Revolution. Dadurch kam es zur Emanzipation von einzelnen gesellschaftlichen Teilbereichen und es bildeten sich eigene, unabhängige Subsysteme bzw. –welten, die auf bestimmte Themen konzentriert waren und sich deren Logik anpassten. Die Abwendung vom Traditionsprinzip, bei der den Vorstellungen des Adels an der Spitze entsprochen werden musste, hin zum Leistungsprinzip, wo die einzelnen Bereiche getrennt voneinander agieren konnten und sich nicht mehr an einer oberen Ordnung orientieren mussten, erzeugte Autonomie und durch das, in die Subsysteme, investierte Kapital kam es zu einer enormen Leistungssteigerung. Das bedeutete auch bei der Wissensproduktion und –verwaltung Professionalisierung und bahnte den Universitäten und den geschulten Wissenschaftlern ihren Weg. Es kam zu einer systematischen Erforschung von Wirklichkeit mit professionellen Mitteln und Methoden; der Professor als Forscher war nicht mehr der Tradition verpflichtet sondern dem Ideal objektiver Erkenntnis. Das weitgehend spekulative Bild der Welt wurde durch ein empirisch begründetes und theoretisch fundiertes Bild ersetzt: Die Wissenschaftstheorie löste die Erkenntnistheorie ab.

Dadurch kam es zur ersten und über weite Strecken dominanten Form der theoretischen Begründung von Wissenschaft, dem Positivismus, der als das erste Modell von Wissenschaftstheorie gilt. Begründer dieses Modells war Auguste Comte. Comtes Positivismus folgte folgenden Richtlinien:

  • Gegenstand der Wissenschaft ist alles, was empirisch real und „positiv“ erfahrbar ist
  • Wissenschaft ist definiert durch die Verwendung (quantitativer) empirischer Methoden
  • Das Ziel ist objektive Erkenntnis, welche in Gesetzen formuliert ist
  • Als Mittel werden nur subjektunabhängige Verfahren und Techniken verwendet

Damit wendete sich Comte gegen die gesamte Tradition der bürgerlichen Erkenntnisphilosophie. Dieser Positivismus machte als „Leitphilosophie“ der neuen Wissenschaft eine bemerkenswerte Karriere. Da konnte Kritik nicht ausbleiben. Hier wird sie in externe und interne Kritik unterteilt.

Die externe Kritik kam vor allem aus drei Richtungen:

  1. von den Wissenschaften, die sich in dem Konzept des Positivismus nicht angemessen berücksichtigt sahen
  2. von Seiten einer kritischen Gesellschaftstheorie, wie sie Marx begründete
  3. von den Wissenschaftstheoretikern, die den Positivismus weiterentwickeln wollten

zu 1. Wilhelm Dilthey, einer der großen Kritiker des Positivismus, sagte, dass dieser seine Bedeutung sehr wohl habe, aber nur in den Naturwissenschaften. Natur sei in diesem Ablauf erklär- und verstehbar. Jedoch – bezogen auf andere Wissenschaften – meinte Dilthey, dass man etwas sehr wohl erklären könne, auch wenn man etwas nicht verstehe. Deshalb stellte er die spezifisch „geisteswissenschaftliche“ Form der Erkenntnis (das Verstehen) derjenigen der Naturwissenschaft (dem Erklären) gegenüber. Er sah den entscheidenden Unterschied im Erkenntnisinteresse. Die Naturwissenschaften erklären die gesetzmäßige Ordnung der Welt; die Geisteswissenschaften sind ein Teil der (geistigen) Wirklichkeit, die sie behandeln und die reflexive Form eines objektiven geistigen Zusammenhangs, da sie das bewusst und begründet tun, was sonst eher blind geschieht.

Dilthey schlug in diesem Zusammenhang vor, die Hermeneutik als Methode für die Geisteswissenschaften zu verwenden. Die Hermeneutik, die systematische Interpretation von Ereignissen und Zusammenhängen, wird überall dort gebraucht, wo es um systematische, strukturelle oder latente Zusammenhänge geht, die sich nicht unmittelbar in empirischen Gegebenheiten zeigen. Mit der Hermeneutik können logische Verbindungen zwischen disparaten Ereignissen, zwischen Ereignissen und abstrakten Mustern und zwischen abstrakten Mustern hergestellt werden. Jedoch gibt es bis heute keine Einigkeit über die Methoden und die Charakterisierung des hermeneutischen Verfahrens, bei denen es zu einer wechselseitigen Abhängigkeit von Vorannahmen und Ergebnissen kommt, auch der „hermeneutische Zirkel“ genannt.

Heute ist Diltheys Gegenüberstellung von Natur- und Geisteswissenschaften kein Thema mehr, aber die grundlegenden Differenzen sind es nach wie vor.

Zu 2: Karl Marx kritisiert vor allem den „ideologischen“ Charakter des Positivismus. Er meinte, dass dieser dort versagt, wo Dinge nicht zähl- und messbar sind, damit erfasse er nur die Hälfte der Welt. Denn diese andere Hälfte sei zu spekulativ, da die Vorstellung, die die Menschen von der Welt haben täuschungsanfällig sind; ja, dass sie handeln, ohne zu denken. Denken, so Marx, sei gebunden an die sozialen Bereiche des Menschen, und das menschliche Denken werde von den gesellschaftlichen Verhältnissen gesteuert. Er fragte nach der Logik der Steuerung des Denkens: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“, und nicht das Bewusstsein das Sein, also das Leben.

Zu 3: Die Kritik des dritten Lagers, die „Kritische Theorie“, bezog sich auf den Anspruch des Positivismus das allein gültige Modell der Erkenntnis auch in der Sozialwissenschaft zu sein. Vor allem die vielfältigen Einflüsse, denen die Wissenschaft in Themenwahl, Theoriewahl, Anwendung, etc. unterliegt, werde vom Positivismus – oder wie Max Horkheimer sie bezeichnete – von der „Traditionellen Theorie“ übersehen, da sie an die Kontextunabhängigkeit glaube. Jedoch ist zu sagen, dass die „Kritische Theorie“ keine alternative Methodologie entwickelte, sondern die des Positivismus kritisierte.

6. Analytische Philosophie, Logischer Positivismus und Kritischer Rationalismus

Bei den internen Kritikern handelte es sich um Wissenschaftstheoretiker, die versucht haben, den Positivismus weiterzuentwickeln. Hier waren und sind vor allem folgende Strömungen zu erkennen:

  1. die analytische Philosophie: Einsatz von Sprache
  2. den Logischen Positivismus: Formale Logik
  3. Kritischer Rationalismus: Falsifizierung, Kritische Prüfung, Vorläufigkeit

Zu 1: Ludwig Wittgenstein hat den Versuch unternommen, Denken und Sprache zu verbinden. Im Rahmen der Sprache und in der in ihr ausgedrückten Gedanken sei alles Sinnvolle enthalten, außerhalb davon gebe es keinen Sinn, meinte er. Sätze, an denen die Aussagen überprüft werden können, sind für Wittgenstein ein „Bild der Wirklichkeit“. In seinen früheren Jahren versuchte er eine Einheitssprache zu entwickeln, die alles enthalten sollte, was für die Begründung der Wahrheit nötig wäre. In seiner späteren Entwicklung gab er diese Idee auf, und Sprache wurde bei ihm vor allem zu Sprachpraxis: Für jede verschiedene Art von Praxis gibt es eine eigene Sprache – so viele verschiedene wie es Lebensformen gibt. Der späte Wittgenstein verstand die Sprache als einen vitalen Prozess, als lebendiges Geschehen, das sich weiterentwickelte. Dadurch könne es keinen einheitlichen Sprachgebrauch geben, und die Hoffnung der frühen Analytischen Philosophie durch eine Kunstsprache Wahrheit logisch begründen zu können, also eine sprachliche Logik zu entwickeln, brach in sich zusammen.

Zu 2: Besondere Bedeutung bei der Weiterentwicklung des Positivismus in eine andere Richtung kam dem „Wiener Kreis“ zu, einer Gruppe von Wissenschaftlern rund um Moritz Schlick, die den Neo-Positivismus oder auch Logischen Positivismus entwickelten. Hierbei sollte nicht nur die Wissenschaft auf eine einheitliche Erkenntnisbasis gestellt, sondern auch die klassische Philosophie als Logik von Erkenntnis erneuert werden. Ziel war die Begründung einer Weltanschauung, die keine mehr ist, da sie objektiv begründet ist, weil nicht nur die Sprache sondern auch das Denken bestimmbar sind. Vor allem Rudolf Carnap versuchte mit seinem Ausschluss aller „unsinnigen“ Aussagen mit Hilfe der Objekt- und der Metasprache ein ehrgeiziges Programm zu entwickeln. Hierbei sollte die Objektsprache den Kontakt zur Realität ermöglichen, die Metasprache als Form dienen, in der die Logik operiert und zugleich beschrieben werden könne. Jedoch kam die Entwicklung des Logischen Positivismus ins Stocken und brach schließlich ab, ohne dass Carnap sein Werk vollendete.

Zu 3: Der Kritische Rationalismus ist die moderne Form des Empirismus und wurde von Karl Raimund Popper entwickelt. Popper ging von der empiristischen Grundannahme aus, dass die Welt gesetzmäßig geordnet und in Einheiten unterteilt ist, die mathematisch formuliert und prozessiert werden können. Jedoch verzichtete er auf den Wahrheitsanspruch, da Wahrheit prinzipiell nicht erreichbar ist, aber sie sei falsifizierbar. Damit wurde auch „Theorie“ von Popper neu definiert. Seiner Ansicht nach hat Theorie nur mit vorläufig akzeptierten Hypothesen – Annahmen – über die Logik der Wirklichkeit zu tun. Popper stellt ein neues Theoriekriterium auf, das besagt, Theorien solange beizubehalten, solange sie nicht wiederlegt würden. Sie müsste aber falsifizierbare Hypothesen aufweisen, sonst sei sie keine Theorie. Durch sukzessive negative Selektion, d.h. durch sorgfältiges Aussortieren, käme es zum Fortschritt der Erkenntnis und zur asymptotische Annäherung an Wahrheit. Nach Popper war Wissenschaft gleichbedeutend mit Fortschritt; was sie nicht erreichen könne, sei nicht erreichbar. Und sie könne ihre Ziele nur durch ständiges, hartnäckiges und kritisches Überprüfen von Interpretationen und Befunden erreichen. Poppers Kritischer Rationalismus gilt nach wie vor als modernste Form des Methodischen Empirismus.

7. Kritik am Kritischen Rationalismus

Gut zwanzig Jahre war Popper die Leitfigur der erkenntnistheoretischen Welt, dann häuften sich auch hier die Kritiken. 

Thomas Kuhn beschäftigte sich vor allem mit dem herkömmlichen Verständnis von Wissenschaft und kritisierte, dass die Theorie des stetigen Forstschrittes der Wissenschaften ein Mythos sei. Für ihn herrschen Paradigmen (in ihrer eigentlichen Bedeutung als Beispiele verstanden) in dem Prozess der  Wissenschaftsgeschichte, die immer wieder abgelöst werden. Dass sich eine Theorie als anerkanntes wissenschaftliches Modell durchsetzt, hat nach Kuhn viel mit Marketing und Marktposition zu tun. Kuhn stellte eine Abfolge von typischen Phasen auf:

  • Vorparadigmatische Phase: Eine Reihe von Ansätzen, die nebeneinander stehen und konkurrieren
  • Paradigmatische Phase: Ein Ansatz setzt sich durch und gewinnt allgemeine Anerkennung als herrschendes Paradigma
  • Kritische Phase: nach einiger Zeit ist das dominierende Paradigma erschöpft
  • Revolutionäre Phase: es beginnt ein Aufstand gegen das herrschende Paradigma
  • Neue paradigmatische Phase: eines der konkurrierenden Paradigmen übernimmt die Machtposition und wird zum neuen Leitmodell der Forschung

Das Problem ist, dass das herrschende Paradigma nicht unbedingt das beste sein muss, sondern erhält und behält seine Machstellung durch die geschichtliche Denunzierung der anderen Theorien. Nur wenn das herrschende Paradigma vollkommen ausgereizt ist oder wenn die Anomalien zu hoch werden, kommt es zum Eintritt in die revolutionäre Phase und ein anderes Paradigma übernimmt die Vorreiterrolle, jedoch ist es oft der Fall, dass die neuen Paradigmen keine wirklich neuen Lösungen bringen. Deshalb meint Kuhn, dass die Aufgabe des alten Paradigmas und die Akzeptierung des neuen Paradigmas nicht eine Entwicklung aufgrund von sachlichen Kriterien sei, sondern eine Frage der Durchsetzungskraft. Diese Annahme, in der Kuhn eine wichtige Sachlage angesprochen hatt, sorgte für Aufregung in der wissenschaftlichen Welt, passiert aber – nach heutigem Stand – nicht permanent und ausschließlich.

Karin Knorr-Cetina kritisierte hingegen die Annahme des Positivismus, dass im Forschungsalltag aus Theorien Hypothesen abgleitet werden, die dann rigoros überprüft werden. Es sei eher so, so Knorr-Cetina, dass Erkenntnis erzeugt würde, welches durch nicht-sachliche Themen wie verfügbare Technik, verfügbares Material, soziale Abhängigkeit, Karriereinteressen, usw. mitbestimmt würde. Dadurch entstehe ein pragmatisches Herumprobieren, welches sie als Labor-Opportunismus bezeichnet: Man richte sich nach den Gegebenheiten und nütze zufällige Chancen. Diese Art der Ergebnisfindung werde aber nicht in den Ergebnispapieren festgehalten, sondern der Vorgang wird so dargestellt, als wären neutrale Methoden verwendet worden, die objektiv zu bestimmen Ergebnissen geführt hätten. Was dargestellt würde, sei ein künstliches Produkt, das als Ergebnis bezeichnet werde, jedoch eine Trennung von Methode und Resultat suggeriere, die in ihrer Unabhängigkeit so im Praxisalltag nicht existiere.

Knorr-Cetina ergänzte die Kuhn-Kritik damit, dass die vom Kritischen Rationalismus geforderte methodische und theoretische Strenge im Alltag nicht existiert und ein Mythos sei.

Paul Feyerabend war ursprünglich ein Schüler von Popper, wurde dann aber später sein schärfster Kritiker. Feyerabend kritisierte vor allem die positivistische Grundphilosophie des hochdisziplinierten und kontrollierten Gebrauchs von Theorie und Methoden, die der Möglichkeit der Kreativität in der Wissenschaftssozialisation, durch die strengen Regeln und Vorgaben, keine Raum lässt. Für ihn muss kreative Wissenschaft Regeln brechen dürfen, was Poppers Theorie nicht zulässt, da sie den Eindruck vermittle es gäbe eine feststehende Welt und eine ebenso feststehende Wissenschaft, in der die Forschung eine kausale Folge von Überlegung und Ausführung, von Problem und Lösung sei.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Bild der „Wissenschaft“. War sie früher auf Grundlagenforschung reduziert, die im wörtlichen Sinn des Wortes noch nach einer Grundlage suchte, etablierte sie sich später zu einem gesellschaftlichen Subsystem, das intern geordnet schien. Auch die „Auftraggeber“ der Wissenschaft veränderten sich mit der Zeit. Früher war Forschung noch ein Abenteuer und wer studierte, tat dies mit Neugier und/oder um im akademischen Betrieb zu bleiben. Später kam es zu einer engeren Verbindung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die das Wissen als Machtmittel begriff und bis heute benutzt. Dadurch entstand auch ein neuer Typus von akademisch gebildeten Fachleuten, die bestimmte Themenbereiche theoretisch und technisch beherrschten, um auch in außeruniversitären Einrichtungen Wissenschaft und Forschung zu betreiben. Viele Ergebnisse werden heute geheim gehalten und dienen nicht mehr dem „ allgemeinen Fortschritt“ schlechthin. Nicht nur die Möglichkeiten der Manipulation von Wirklichkeit sondern auch die praktische Anwendung werden immer problematischer. Deshalb wird heute Erkenntnis nicht nur einfach als Fortschritt gesehen, sondern von vielen Richtungen auch als Problem erkannt.

Zusammengefasst wurden folgende Kritikpunkte dem Positivismus und seiner Weiterentwicklung, dem Kritischen Rationalismus, vorgeworfen:

  • Der Positivismus ist eine ideologisch einseitige und verzerrte Form von Wissenschaftstheorie
  • Der Positivismus vertritt eine naive und primitive Vorstellung von der Entwicklung und Funktionsweise von Wissenschaft
  • Die reale Wissenschaftspraxis hat mit dem idealisierten Schema der Ableitung von Hypothesen aus Theorien und deren rigorosen empirischen Überprüfungen wenig zu tun
  • Der Verhaltenskodex des Positivismus ist viel zu simpel und disziplinierend
  • Der Universalitätsanspruch des empirischen Paradigmas stößt auch intern an Grenzen
  • Die Wissenschaft erzeugt in Abhängigkeit von Geld und Politik Produkte, die für bestimmte Interessen funktional, für andere dysfunktional und für das gesellschaftliche Ganze unter Umständen sogar gefährlich sind

8. Alternativen zum Positivismus: Neo-Konstruktivismus

Doch was sind nun die Alternativangebote? Die wichtigsten – Pragmatismus, Interpretatives Paradigma, Radikaler Konstruktivismus, Evolutionäre Erkenntnistheorie, Genetische Erkenntnistheorie, Psychoanalyse, und die Systemtheorie sollen hier nun näher ausgeführt werden.

Pragmatismus:

Charles S. Peirce ist der zentrale Autor des Pragmatismus: Es sollen Verhaltensregeln entwickelt werden, mit deren Hilfe man unter gegebenen Umständen bestimmte Ziele erreichen kann. Das Denken in praktischen Wirkungszusammenhängen sei vorrangig. Bei Peirce ist Forschung ein Mittel, um Unsicherheit zu überwinden, indem sie praktische Orientierung anbietet.

Interpretatives Paradigma:

Alfred Schütz, als einer der Führer des interpretativen Paradigmas, beschäftigte sich mit der Frage, wie sich Menschen in der Welt orientieren. Schütz vertritt die Ansicht, dass Wirklichkeit nicht abgebildet, sondern aktiv erzeugt wird. Das Alltagsbewusstsein lässt sich demnach von den mit den Jahren erworbenen Vorstellungen leiten, die wiederum eng mit den vermittelten gesellschaftlichen Vorgaben korrelieren. Durch die so entstehenden Deutungsmuster und Typisierungen können Ereignisse und neue Situationen geordnet und interpretiert werden. Nach Schütz ist also Erkenntnis das Resultat eines aktiven Erzeugungsvorganges, der seine Wurzeln im praktischen Lebensvollzug hat.

Radikaler Konstruktivismus:

Kerngedanke des Konstruktivismus, den Kant an sich schon unmissverständlich entwickelt hat, ist die symbolische Konstruktion der Wirklichkeit und nicht ihre einfache Erfassung und Abbildung. Der Neo-Konstruktivismus, und eine Form davon (der Radikale Konstruktivismus) nimmt Abschied von der Objektivität. Humberto Maturana, der bekanntest Protagonist dieser Bewegung, führt eine radikale Trennung von Theorie und Welt durch. Es gäbe keine direkte Verbindung zwischen der Welt und dem Bild der Welt, der Erkenntnis. Dies hat er in seiner Theorie „autopoietische Systeme“ bildlich formuliert. Er erklärt darin, dass Systeme sich selbst steuern und ihre eigenen Bestandteile erzeugen. War der Kritische Rationalismus die moderne Variante der Wissenschaftstheorie, so ist der Neo-Konstruktivismus die postmoderne Variante der Erkenntnistheorie.

Evolutionäre Erkenntnistheorie:

Konrad Lorenz, einer der Stammväter der Evolutionären Erkenntnistheorie, übertrug Charles Darwins Grundsatz der Optimierung von Anpassung an die Umwelt, bei dem alle biologischen Entwicklungen nach dem Prinzip der Zweckmäßigkeit erfolgen, auf das menschliche Erkenntnisvermögen. Das Gehirn besitze durch seine langandauernde Anpassung einen Vorteil, der in der höheren Komplexität der Informationsverarbeitung bestehe. Dadurch lassen sich die Grenzen der sinnlichen Wahrnehmung deutlich überschreiten. Jedoch verwehrt sich Lorenz dagegen, dass das, was Menschen als Erkenntnis ansehen, „die Wahrheit“ über die Wirklichkeit darstellt. Die Ressourcen in der Natur sind immer knapp; deshalb ist der Mensch gut für die Dimensionen des menschlichen Handelns ausgerüstet, jedoch fehlen ihm Wahrnehmungsfähigkeiten auf anderen Dimensionen, wie z.B. das Universum. Auch funktioniert das Denken nicht voraussetzungslos, da es an die Erfordernisse des menschlichen Lebens gebunden ist. Orientierungen auf Kategorien wie Raum, Zeit und Kausalität sind für den Menschen sinnvoll, jedoch nicht unbedingt objektiv „richtig“. Jede Optimierung von Erkenntnis ist, nach Lorenz, kostenintensiv und geht zu Lasten anderer, lebenswichtiger Funktionen. Daher sind Näherungslösungen ausreichend.

Genetische Erkenntnistheorie:

Jean Piaget, als ihr Begründer, versuchte die „transzendentale Apperzeption“ von Kant auf eine neue Basis zu stellen. Piaget geht dabei in seiner Theorie von einer gegebenen Realität aus, mit Hilfe dieser der Mensch seine Schemata zur Entwicklung des Erkenntnisvermögens (von seiner Geburt an) entwickelt. Piagets Versuch, die Erkenntnistheorie von der Philosophie zu trennen und auf eine experimentelle Basis zu stellen, hat ihm auch Kritik gebracht.

Psychoanalyse:

Sigmund Freud geht in seiner psychoanalytischen Theorie davon aus, dass die Tendenz des Menschen dahin geht, an Stelle von wirklichkeitsangemessenem Denken mit verzerrenden Modalitäten zu arbeiten, vor allem, wenn sie psychisch unter Druck stehen und die Entwicklung ihres Erlebens biografisch erheblich beeinträchtigt wurde. Die Wahrnehmung der Wirklichkeit sowie ihre Verarbeitung wird dabei getrübt und gestört, weil sie von inneren Zwängen bestimmt wird. Dies bedeutet, umgelegt auf die Wissenschaft: Solange diese von Menschen betrieben wird, besteht immer das Risiko, dass sich auch ihre Vorlieben, Ängste und Phantasien in die Theorien einschleusen. Objektive Erkenntnis wird nur durch die Neutralisierung von subjektiven Wahrnehmungsverzerrungen ermöglicht.

Systemtheorie:

Niklas Luhmann, als der bedeutendste Vertreter der Systemtheorie, hat den Versuch unternommen, systemtheoretisches Denken auf Erkenntnisprobleme anzuwenden. Für Luhmann müssen sich Systeme in ihrer Umwelt orientieren können. Dies erfolgt durch Beobachtung der Umwelt und den daraus gezogenen Schlüssen. Die so entwickelten Vorstellungen von der Realität dienen intern als Bezugspunkte für weitere Aktivitäten; es sind systeminterne Konzepte, jedoch keine Abbilder der Umwelt. Das System kann sein Gehäuse nicht verlassen; die Beobachtung bleibt immer Teil des Systems.

Dieser Sichtweise zufolge ist Wissenschaft nicht nur Beobachter der Umwelt, sondern ein Beobachter von Beobachtern (Beobachten 2. Ordnung) und Wissenschaftstheorie ein Beobachten 3. Ordnung, weil sie die Regeln, nach denen Wissenschaft funktioniert, beobachtet.

9. Denotative und konnotative Theorien

Zwei Gründe sollen hier diskutiert werden, warum es so schwierig ist, eine einheitliche Basis für die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zu finden:

  • Beide beschäftigen sich mit verschiedenen Problemlagen
  • Beide verkörpern einen Theorietyp, der durch seine jeweiligen Probleme bzw. Eigenschaften keine Vereinheitlichung ermöglichen

Greift man noch einmal Diltheys Modell einer „geisteswissenschaftlichen Methodologie“ auf, so ist das Konzept der Hermeneutik als systemische Methode der Interpretation, was der Sinn von Gegebenheiten der humanen, kulturellen Welt ist, die die Menschen selbst geschaffen haben, nach wie vor aktuell, auch wenn sein erkenntnis- und wissenschaftstheoretisches Modell als gescheitert anzusehen ist. Doch die Unterschiede, die Dilthey aufgriff , sind existent. Dies erkennt man schon an der Logik des Gegenstandes, mit dem die Wissenschaft zu tun hat. Die Unterschiede im Gegenstand müssen abstrakt gefasst werden: auf der Ebene der Logik von Realität. Hier kann man zwei Typen unterscheiden:

  • nomologische Realität: jene, die innerhalb bestimmter Grenzen konstant und unveränderlich gegeben ist und überall auf diese Weise funktioniert = reine Nomologie existiert nur in Lehrbüchern; bereits ein Zusammenspiel verschiedener nomologischer Prozesse bringt eine autopoietische Realität hervor
  • autopoietische Realität: jene, die veränderlich und immer verschieden ist, sich selbst entwickelt und steuert und mit ihrer Umwelt interagiert und einen offenen Entwicklungshorizont besitzt = humane Realität

Welche Art von Theorie benötigt wird, um die jeweilige Form der Realität zu erfassen, zeigen die folgenden unterschiedlichen Möglichkeiten:

  1. denotative Theorien
  2. konnotative Theorien
  3. Theorie und Institution

Zu 1: Theorien, die nomologische Realität behandeln sind denotativ, da sie eindeutig, abgrenzend, zuordnend und festlegend sind. Die Verwendung von denotativen Theorien führt immer zu dem gleichen Ergebnis, wer immer sie wo immer richtig verwendet. Sie haben einen großen Vorteil: Sie sind einheitssprachlich verfaßbar, daher homogen, eindeutig und zuverlässig konstant. Damit können sie die Ansprüche an die Objektivität von Erkenntnis erfüllen.

Betrachtet man sich das Verhältnis von Theorie und Praxis, legen denotative Theorien eindeutig fest, welche praktischen Konsequenzen sich aus ihnen ergeben können. Beim Verhältnis Theorie und Realität, sind diese beiden Faktoren bei denotativen Theorien voneinander getrennt und können sich gegenseitig nicht beeinflussen.

Zu 2: Theorien, die autopoietische Realität bearbeiten, sind konnotativ. Die autopoietische Realität ist eigendynamisch, bringt ständig neue Variationen hervor, ist widersprüchlich, nicht auf einen Nenner zu bringen und folgt ihrer eigenen Logik. Deshalb gibt es viele verschiedene Formen der Hermeneutik, der qualitativen Sozialforschung, usw. Theoriearbeit wird damit unabschließbar; sie muss deshalb ihre Möglichkeiten systematisch überschätzen. Konnotative Theorien müssen ihre Schwächen kompensieren, aber sie dürfen sie nicht verleugnen, weil sie sonst unproduktiv werden.

Weiters sind autopoietische Realitäten heterogen. Das bedeutet für die Theorien, dass sie kein in sich geschlossenes, eindeutiges Modell haben. Deshalb gibt es auch verschiedene Formen von Systemtheorie und nicht nur die eine eindeutige, abgegrenzte Theorie. Konnotative Theorien können deshalb auch nur begrenzt denotative Strategien verwenden. Das bedeutet, dass sie sich der Eigenlogik ihres jeweiligen Gegenstandes anpassen muss, ohne die reflexive Distanz zu verlieren. Dabei ähnelt die Sprache, die verwendet wird, der Umgangssprache, da reine Zeichenlogik und eine eingeengte Grammatik (wie sie denotative Theorien verwenden) ungeeignet sind.

Konnotative Theorien haben auch keine Grundlage, da es keine Kriterien gibt, was „gut“ oder „schlecht“ ist. Damit muss sich jede Theorie selbst begründen.

Betrachtet man sich hier das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, so sind praktische Konsequenzen aus konnotativen Theorien immer politisch, und können sehr unterschiedlich sein, da es Alternativen gibt, und deshalb Entscheidungen über die Richtung getroffen werden müssen. Konnotative Theorien verändern die Wirklichkeit, weil sie das Reflexionspotenzial der Akteure verändern. Ihre Wirkungen sind jedoch nicht kontrollierbar. Ebenso ist es bei dem Verhältnis von Theorie und Realität: nicht nur das sie die Wirklichkeit verändern, sie werden auch von ihr beeinflusst und gesteuert.

Zu 3: Institutionelle Faktoren spielen gerade für konnotative Theorien eine entscheidende Rolle: Viel hängt hier – wie Kuhn und Feyerabend zutreffend beschrieben haben – von den Machtverhältnissen in den entsprechenden Institutionen ab, wie z.B. welcher Vertreter von welchen Paradigmen die Verteilung von Ressourcen, Stellen und Anerkennung bestimmen.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich die oben genannten Merkmale und die damit verbundenen Folgeprobleme umso stärker bemerkbar machen, je ausgeprägter der Charakter der Realität ist, auf die sich eine Theorie bezieht.

Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sind konnotative Theorien und haben damit die oben angesprochenen Probleme, vor allem bei der Lieferung von Begründungen für eine bestimmte autopoietische Realität. Die Entwicklung der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie entspricht insgesamt dem typischen Schicksal konnotativer Theorien.

10. Wozu also Wissenschaftstheorien?

Obwohl die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie nicht alle Fragen eindeutig und endgültig klären kann, bedeutet dies keineswegs, dass man von der Auseinandersetzung mit diesen Theorien nicht profitieren kann. Ihre Leistungen ermöglichen den Blick auf ein wesentlich besseres Problemverhältnis.

Die Anwendung von Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie verlangt jedoch zwei Handhabungen, die sich ergänzen und wechselseitig bestimmen:

  • Klarheit über den Begründungsbedarf, welcher mit den zu verwendenden Theorien verbunden ist, um Realität zu erfassen
  • Umgang mit den Besonderheiten der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, mit ihren unzähligen Angeboten, Versuchen und Wissen über die Gründe

Je weiter die Fragestellung über definierte Zwecke und Mittel hinausgeht, und je komplexer und heterogener der Sachverhalt ist, desto größer ist der Begründungsbedarf, der wiederum von der jeweils spezifischen Wissenschaftskultur abhängt.

Wenn die Problematiken der Theorien nicht verleugnet werden, besteht ein großer Bedarf an Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Gleichzeitig nimmt jedoch die Verantwortung der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zu, da sich ihre Aufgaben ausgeweitet haben, und durch die Zunahme von Möglichkeiten mehr und mehr Probleme sichtbar werden. Mit folgenden Herausforderungen wird sich die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie verstärkt auseinandersetzen müssen, die durch die Entwicklung der Gesellschaft zu einer Wissensgesellschaft immer mehr in den Vordergrund drängen:

  • Die Verwissenschaftlichung der Produktion: Technik wurde auf eine wissenschaftliche Basis gestellt; damit wurde auch Wissenschaft prinzipiell praxisorientierter.
  • Die Technisierung des Alltags: Die Lebenswelt der Menschen wurde dadurch immer stärker technisiert, so dass der Wissensbedarf und das Niveau wissenschaftlicher Informiertheit enorm gestiegen ist.
  • Die Expansion und Arbeitsverteilung: Der Bedarf an Expertenwissen nahm in allen Bereichen zu und Ressourcen werden verstärkt in die Produktion von Wissen investiert.
  • Die Ökonomisierung: Heute ist der Anteil an Forschern um ein Vielfaches höher, Forschung wird immer aufwendiger und verlangt den Einsatz erheblicher Mittel. Das bedeutet aber auch, dass die Mittel dorthin fließen, wo Entscheidungsträger sie richtig untergebracht sehen. Politische Kontrolle nimmt ökonomische Form an.
  • Die Organisationsdynamik: Die Wissenschaft hat sich auch organisatorisch völlig verändert. Heute sind Universitäten technisch hochgerüstete, organisatorisch vielfältige und aufwändige Großbetriebe, wo – wie überall – die Zeit knapp ist und Konkurrenz- und Leistungsdruck immer mehr zugenommen haben und zunehmen.

Dies alles hat weitreichende Folgen. Das staatliche Forschungsmonopol hat sich mehr oder weniger aufgelöst und wurde durch einen Wissenschaftsmarkt ersetzt, der von jenen „kontrolliert“ wird, die die nötigen Mittel bereitstellen. Ein Großteil der Forschung findet dadurch in privaten Einrichtungen statt, dessen Ergebnisse größtenteils nicht mehr der allgemeinen Öffentlichkeit bereitstehen.

Damit wird Wissenschaft auch dazu gebracht, sich mit bestimmten Themen auseinander zu setzen, die jedoch von andere Subsystemen, wie z.B. Wirtschaft, Politik, Militär, vorgegeben, finanziert und genutzt werden.

Weiters stellt sich die Frage nach Verantwortung bezüglich der Zunahme von Qualität der wissenschaftlichen Erkenntnis und de Partikularität der Verwertung von Wissenschaft. Die Steuerung der Produktion von Wissen wird zu einer Schlüsselfunktion der gesellschaftlichen Entwicklung. Auch die Fragen nach der Wissenschaftsethik werden immer drängender. Wissenschaftspolitik muss daher professionalisiert und auf eine breitere Basis gestellt werden, auch um ein besseres Verständnis zu bekommen, wie Erkenntnis und Wissenschaft funktionieren und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie kann dazu beitragen, indem sie die Entwicklung verständlich macht und mögliche zukünftige Entwicklungen aufzeigt, analysiert und bewertet. Dazu ist es jedoch auch notwendig, die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zu „zwingen“ ihre Befunde so anzubieten, dass sie auch von Nicht-Experten aufgegriffen und genutzt werden können. Um auch einer gewissen wissenschaftliche Betriebsblindheit zu entgehen, ist ein Nachfragen und eine Einmischung des Laienpublikums wichtig und hilfreich, um die Experten dazu zu bringen, ihr Können auf externe, allgemein wichtige Probleme einzustellen. Und diese Experten sollten den Einsatz von Leidenschaft und Besessenheit nicht als unwissenschaftlichen Zustand und Kontrollverlust ansehen, sondern erkennen, dass (auch) Grenzen überschritten werden müssen, um Neues generieren zu können.

11. Einführung in den Spezialbereich Führungstheorie

In meiner Doktorarbeit beschäftigte ich mich mit dem Thema „Personalführung älterer Arbeitnehmer – Herausforderungen an das Führungsverhalten vor dem Hintergrund des demographischen Wandels“. Aus diesem Grund befasse ich mich in diesem Exposé mit den erkenntnistheoretischen Grundlagen der Führungstheorie.

Über Führungstheorie im allgemeinen wurde viel geschrieben, jedoch muss man das ganze Gebiet als wenig erforscht betrachten. Zwar liegen ausgesprochen viele Ansätze zu einer Theorie der Personalführung vor, eine interdisziplinäre Integration der einzelnen Forschungsergebnisse hat jedoch bisher nicht stattgefunden.[1] Nachfolgend einige zitierte Auszüge über Führungsstile, -theorien, und -lehren, die allesamt Gültigkeit haben und die Verwirrung auf diesem Gebiet aufzeigen sollen:

Der „persönliche“ Führungsstil beschreibt das Verhaltensmuster, das ein Führender  – unabhängig von der jeweiligen Situation – dem Geführten gegenüber „grundsätzlich“ an den Tag legt. Max Weber (1864 – 1920)  unterscheidet drei Varianten: Der bürokratischen Führungsstil (…) Der patriarchalische Führungsstil (…) Der  charismatische Führungsstil (…).[2]

In der Führungslehre und –forschung hat sich die Unterscheidung zwischen interaktioneller und struktureller Führung „eingebürgert“.[3]

Zur Beantwortung der Frage, wie der Beeinflussungsprozess durch Führung erfolgreich gestaltet werden kann, werden zahlreiche „Führungserfolgsmodelle“ entwickelt. Will man diese verschiedenen Modelle klassifizieren, so ist in einem ersten Schritt zwischen „universellen“ und „situativen“ Theorien zu unterscheiden. (…) Es lassen sich also „universelle Eigenschaftstheorien“, „universelle Verhaltenstheorien“, „situative Verhaltenstheorien“ und „situative Eigenschaftstheorien“ voneinander unterscheiden.[4]

Um die Situation über Führungslehre, -forschung und -stile etwas zu lösen, wird zuerst auf die historische Entwicklung der Führungslehre eingegangen, um in weiterer Folge die gängigsten Führungsstile zusammen mit den wichtigsten Forschungsrichtungen und Studien kurz zu erläutern.

12. Historische Entwicklung der Führungslehre

Betrachtet man einen Auszug aus der historischen Entwicklung der Führungs- bzw. Managementlehre kann man diese nach vier historischen Zeitabschnitten gliedern:

  • Periode 1: vorwissenschaftliches Management (vor 1880)
  • Periode 2: „wissenschaftliche Betriebsführung“, bürokratisches Modell, Theorien des administrativen Management (1880 – 1930)  (noch heute mehr oder weniger in der Praxis wirksam)
  • Periode 3: „Human-Relations-Modell“ (1930 – 1950) (noch heute mehr oder weniger in der Praxis wirksam)
  • Periode 4: Differenzierung und Weiterentwicklung der Managementlehre (1950 – Gegenwart)

Zu Periode 1: Seit Menschen die Faktoren Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe zu einer produktiven Kombination verbinden, gibt es Managementprobleme. Führungsaufgaben wir Planung, Entscheidung, Organisation, Koordination, Motivation, etc. werden aber erst seit Ende des 19. Jahrhunderts begrifflich gefasst und systematisch untersucht.

Zu Periode 2: Typisch für die klassische Managementlehre in diesem Zeitraum ist die Vernachlässigung des menschlichen Faktors in den Arbeitsorganisationen. Die Managementaufgaben werden auf die Effektivität des Unternehmens (in Form von Planung, Kontrolle und Organisation) und vor allem auf die Gewinnmaximierung ausgerichtet. Die systematische Analyse der Managementfunktionen ist untrennbar mit den Namen F. W. Taylor und Henri Fayol verbunden.

F.W. Taylor gilt als Begründer der „Wissenschaftlichen Betriebsführung“ oder des „scientific mangements“. Er betrachtete die systematisch geplante Arbeitsteilung als wichtigstes Instrument der Unternehmensführung, um Leistung und  Zufriedenheit zu steigern.

Der Taylorismus zeichnet sich heute durch einen eher unangenehmen Nachgeschmack aus, da er auf extreme Arbeitsteilung beruhende Arbeitsprozesse minimiert wurde. Taylors ursprüngliche Intention war jedoch die gegenläufigen Interessen von Betriebsleitung und Mitarbeiter auf objektiver, wissenschaftlicher Basis zufrieden zu stellen. Sein propagierter Führungsstil kann aus heutiger Sicht als wohlwollend-patriachalischer Führungsstil bezeichnet werden.

Henri Fayol, einer der Pioniere der Entwicklung einer wissenschaftlich begründeten Managementlehre, beschrieb allgemeine Verwaltungsprobleme aus funktionaler Sicht durch fünf Elemente: Planung, Organisation, Weisung, Koordination und Steuerung. Fayol setzte sich, im Gegensatz zu Taylor, mit dem Top-Management der industriellen Verwaltung auseinander und stellte vierzehn Managementprinzipien auf, die auch noch heute häufig in der Praxis als verbindliche Handlungsmaximen vorgegeben werden. Vor allem sein erstes Prinzip zeigt den Führungsstil dieser Zeit: „.. diejenigen, welche über Autorität verfügen…“

Zu Periode 3: Ende der 20 Jahre entstand in der USA die „Human-Relations-Bewegung“ als Reaktion auf die Vernachlässigung der sozio-emotionalen Bedürfnisse des arbeitenden Menschen. Auf diese Bedürfnisse stieß man  – eigentlich als Nebenergebnis – bei den berühmten Hawthorne-Experimenten, bei der die Bedeutung sozialpsychologische Einflussgrößen für die Arbeitsleistung und –zufriedenheit sichtbar wurde. Dieses Modell kann als historische Wurzel des prosozialen Aspekts der kooperativen Führung gelten. Vor allem wurde dadurch die Forschung über Konformität, Gruppenbeziehungen, Individual- und Gruppenleistungen, etc. angeregt.

Zu Periode 4: Die gegenwärtige Entwicklung der Managementlehre zeigt zwei Hauptströmungen:

  1. verhaltenswissenschaftlicher, sozialpsychologischer Erklärungsansatz, hier vor allem die Human-Resources-Bewegung, mit ihrer Befriedigung sozio-emotionaler Bedürfnisse, insbesondere des Selbstverwirklichungsbedürfnisses des Menschen.
  2. traditionell betriebswirtschaftlich-pragmatischen Ansätze mit einer Hervorhebung des Leistungsaspektes in formalen Organisationen[5]

Auch die Psychologie als angewandte Wissenschaft hat sich, aufgrund des steigenden Bedarfs an „Führern“ in den Großorganisationen der modernen Wirtschaft, mit diesem Thema auseinander gesetzt[6], ebenso wie die Soziologie, vor allem im Bereich der Industrie- und Arbeitssoziologie. Dies sei jedoch nur am Rande erwähnt, da eine Übersicht über diese Bereiche den Umfang der Arbeit sprengen würde.  

13. Die gängigsten Führungsansätze

Betrachtet man sich nun die drei gängigsten Führungsansätze, kommt man auf folgende Auflistung:

  • eigenschaftstheoretischer Ansatz
  • verhaltenstheoretischer Ansatz
  • situationstheoretischer Ansatz[7]

Der eigenschaftstheoretische Ansatz:

Dies ist der älteste und am längsten vorherrschende Ansatz. Diese Ansatz geht von der Annahme aus, dass der Führungserfolg von den Eigenschaften des Führers abhängig ist.[8] Bei der Eigenschaftstheorie werden weder die Geführten noch die situativen Umstände einer Aktion berücksichtigt, sondern es dreht sich alles um einen Einzelnen, der sich vor allem durch seine Persönlichkeitsmerkmale als Führer auszeichnet. Ausgangspunkt dieses Persönlichkeitsansatzes ist die Annahme, dass ein Führer bestimmte individuelle, physische oder psychologische Merkmale aufweist, durch die er sich von den Geführten abhebt.[9] Damit wird vor allem Augenmerk auf die individuellen Eigenschaften des Führenden gelegt, wobei man in den Anfängen der Geschichte davon ausgegangen ist, dass es geborene Führungspersönlichkeiten gibt, die in jeder Situation gut führen. Drei Forschungsrichtungen können differenziert werden:

  1. wie weit unterscheiden sich Führende von Nicht-Führenden
  2. welche Motivation haben Individuen, Führungsrollen einzunehmen
  3. wie beurteilt der Geführte die „ideale“ Führungskraft

Zu 1: Diese Forschungsfrage war vor allem in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sehr populär, wurde jedoch durch die eher ernüchternden Ergebnisse kaum noch weiterbetrieben. Prinzipiell lässt sich sagen, dass sich der  Führende durch Intelligenz, Schulerfolge, Verlässlichkeit bei der Wahrnehmung der Verantwortung, Aktivität und soziale Beteiligung wie auch sozioökonomischer Status von den Durchschnittsmenschen unterscheidet.

Zu 2: McClelland differenzierte hier drei Schlüsselmotive: Leistungsstreben, Machstreben und soziales Streben, die jeweils einen starken Einfluss auf das kurzfristige und langfristige Verhalten einer Person haben.

Zu 3: Geführte haben prototypische Vorstellungen, welche Attribute wahrgenommen werden müssen, um einer Person Führungsqualitäten zuzusprechen. Ein Auszug: vertrauenswürdig, ehrlich, ermutigend, dynamisch, vorausschauend, kommunikativ, entscheidungsfreudig, etc.[10]

Der verhaltenstheoretische Ansatz:

Die Kritik an der eigenschaftstheoretischen Forschungsrichtung führte gegen Ende der vierziger Jahre[11] dazu, dass sich das Augenmerk der Untersuchungen mehr und mehr auf die Führer-Geführten-Beziehung richtete. Die soziale Interaktion rückte in den Mittelpunkt der Führungsanalyse.[12] Es kam zu einem Paradigmenwechsel weg von den Führungseigenschaften hin zum Führungsverhalten.[13]

Die wichtigsten Studien zusammengefasst ergeben folgende Auflistung:

  • die Iowa-Studien von Lewin (Auswirkungen auf geführte Gruppen bei autoritärem, demokratischen und laissez-faire Führungsstil)
  • die Ohio-State-Studien (aufbauend auf der Iowa-Studie; Entwicklung eines Instruments zur Kategorisierung von Führungsverhalten: der Ohio-State-Leadership-Quadrant)
  • das Grid-Modell nach Black/Mouton (Erstellung eines Verhaltensgitter mit 81 unterschiedlichen Führungsstilen wie z.B. dem 9,1-Führungsstil (autoritär) bis hin zum 1,9-Führungsstil (mitarbeiterorientiert) bis zum Idealfall 9,9-Führungsstil (stark sachorientiert als auch mitarbeiterorientiert)[14]

Der situationstheoretische Ansatz:

In den 70er und 80er Jahren rückte die Frage nach dem Einfluss der Unternehmensumwelt auf die Führung in den Vordergrund der Betrachtung. Hier wird die These vertreten, dass Planung und Organisation in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich effizient sein können. Damit sei eine situative Führung, bezogen auf die Veränderungen der wirtschaftlichen, politisch-rechtlichen und gesellschaftlichen Umwelt, einzusetzen.[15] Auch hier wieder ein Überblick über die wichtigsten Studien:

  • die „Kontingenztheorie der Führung“ von Fiedler (Ermittlung des Führungsstils einer Person aufgrund des sogenannten LPC-Wertes = least preferred coworker; ein hoher LPC-Wert bedeutet eher beziehungsmotiviert, ein niedriger eher aufgabenmotiviert)
  • die „Situative-Reifegrad“-Theorie (vier Führungsstile: Integrationsstil, autoritativer Stil, Partizipationsstil, Delegationsstil; ja nachdem, wo sich der Reifegrad der Mitarbeiter befindet, wird der entsprechende Führungsstil eingesetzt)
  • das „Normative Entscheidungsmodell“ von Vroom/Yetton (gibt dem Führenden vor, für welchen Führungsstil er sich in welcher Situation zu entscheiden hat; dies wird mit Hilfe eines Entscheidungsbaums bewerkstelligt)[16]

Zukünftig zeichnet sich ein Trend in Richtung der ökonomischen Theorie ab, die zu Lasen der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Ansätze der Führungsforschung gehen. Hierzu zählen vor allem institutionenökonomische und spieltheoretische Ansätze.[17]

Schon von Beginn der Führungsgeschichte an, versuchten die Führenden ihre Mitarbeiter zur Leistungserbringung zu motivieren. Dies hat eine eigene Bewegung – die Motivationsforschung – hervorgebracht, wo es vor allem darum geht, das „Warum“ menschlichen Verhaltens zu beantworten. Die wichtigsten Vertreter sind dabei

  • die Motivation-Hygiene-Theorie von Herzberg
  • die Theorie der Bedürfnishierarchie von Maslow
  • die Equity-Theorie von Adams
  • die Erwartungs-Valenz-Theorie von Vroom u.a.[18]

Auf nähere Erklärungen zu diesem Bereich und seine unentbehrlichen Zusammenhänge mit der Führungsarbeit wird in diesem Exposé nicht weiter eingegangen, da es den Umfang der Arbeit sprengen würde.

13. Fazit

Am Ende dieser Arbeit muss ich eingestehen, dass das Thema „Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie“ doch bedeutender ist, als ich am Anfang angenommen habe. Zu Beginn war ich bezüglich der „Erkenntnisse“, die mir diese Thematik liefern soll, recht skeptisch eingestellt. Dies hat sich – nach Beendigung des ersten Teils – auch nicht wirklich verändert, obwohl ich einige gute alte bekannte Themenbereiche aus meiner Studienzeit wieder getroffen habe.

Erst die Bearbeitung des zweiten Teils hat mir die Augen für die Wichtigkeit dieses Themas eröffnet. Am Anfang meiner Recherche stand Chaos; ich wusste nicht wo anfangen, was ist wichtig, was darf nicht vergessen werden, wo kann man Abstriche machen? Vielleicht ist es mir nicht gelungen, den Anforderungen vollständig zu genügen. Jedoch habe ich das erste Mal das Gefühl, ich verstehe die Zusammenhänge, die Historie und den Aufbau von Führungslehre. Es ist nicht mehr nur eine große verwirrende Masse von Begriffen und Papier, sondern durch die Beschäftigung mit der Materie – durch den Versuch Erkenntnis zu erlangen – wurde das Mysterium etwas gelüftet. Von dieser „Erkenntnis“  werde ich bezüglich der Abfassung meiner Doktorarbeit noch sehr profitieren, da ich nun weiß, wie ich mich schwierigen, unübersichtlich erscheinenden Stoffgebieten nähern kann. Dafür möchte ich danken.  

Literaturverzeichnis

Hentze, Joachim / Brose, Peter (1986), Personalführungslehre: Grundlagen, Führungsstile, Funktionen und Theorien der Führung; ein Lehrbuch für Studenten und Praktiker, Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart

Kuhn, Alfred (1982) Unternehmensführung, Verlag Franz Vahlen, München

Mayerhofer, Wolfgang (2001) Motivation und Arbeitsverhalten in Kasper, Helmut / Mayrhofer, Wolfgang Personalmanagement Führung Organisation, Linde Verlag, Wien

Schmalen, Helmut (2001) Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 11., vollst. überarb. und erw. Aufl., Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart

Steyrer, Johannes (2002) Theorien der Führung in Kasper, Helmut / Mayrhofer, Wolfgang Personalmanagement Führung Organisation, Linde Verlag, Wien

Von Eckardstein, Dudo (2002) Personalmanagement in Kasper, Helmut / Mayrhofer, Wolfgang Personalmanagement Führung Organisation, Linde Verlag, Wien

Von Rosenstiel, Lutz (1987) Grundlagen der Organisationspsychologie: Basiswissen und Anwendungshinweise, 2. Auflage, Sammlung Poeschel, Stuttgart

Wunderer, Rolf (1980) Führungslehre, Verlag de Gruyter, Berlin, New York

http://www.utb-stuttgart.de/1082_Einleitung.pdf (18.09.2007)


[1] vgl. Kuhn (1982), S. 157

[2] Schmalen (2001), S. 290

[3] von Eckardstein (2002), S. 385

[4] Steyrer (2002), S. 161f.

[5] vgl. Wunderer (1980), S. 277 ff

[6] vgl. von Rosenstiel (1987), S. 150

[7] vgl. Hentze / Brose (1986), S. 109

[8] http://www.utb-stuttgart.de/1082_Einleitung.pdf (18.09.2007)

[9] vgl. Hentze/Brose (1986), S. 109

[10] vgl. Steyrer (2001), S. 170ff

[11] vgl. Hentze / Brose (1986), S. 115

[12] http://www.utb-stuttgart.de/1082_Einleitung.pdf (18.09.2007)

[13] vgl. Hentze / Brose (1986), S. 115

[14] vgl. Steyrer (2001), S. 177ff

[15] http://www.utb-stuttgart.de/1082_Einleitung.pdf (18.09.2007)

[16] vgl. Steyrer (2001), S. 191ff

[17] http://www.utb-stuttgart.de/1082_Einleitung.pdf (18.09.2007)

[18] Mayerhofer (2001), S. 260ff

Stand 2007